St. Simon und Judas Thaddäus

St. Simon und Judas Thaddäus

Die Kirche Reicheneibach ging mit ihrem ältesten Teil, dem Presbyterium, wohl aus einer früheren romanischen Schlosskapelle hervor. Die Umgestaltung mit dem jetzigen gotischen Netzrippengewölbe erfolgte offenbar 1542. (Diese Jahreszahl befindet sich im inneren Chorbogen).


Eine Renovierung und Erweiterung des Kirchenraumes wurde 1615 vorgenommen (Jahreszahl vorne links). Zu einer letzten Erweiterung kam es im 19. Jahrhundert, wo das hintere Drittel des Kirchenschiffes und der Turm gebaut wurden. Der kleine Turm ist der alte Turm der ehemaligen Schlosskapelle.


Am 16. Juli 1873 wurde das Gotteshaus durch den damaligen Regensburger Diözesanbischof Ignatius v. Senestrey konsekriert. Die frühere Filialkirche der Pfarrei Gangkofen wurde im Jahr 1921 Pfarrkirche der neu errichteten Pfarrei Reicheneibach. Seit September 2001 hat die Pfarrei keinen eigenen Seelsorger mehr am Ort und wird wieder von Gangkofen aus betreut.


Die einstige neugotische Einrichtung der Kirche wurde 1939 unter Pfarrer Lacher entfernt und das Kircheninnere nach neuen Gesichtspunkten umgestaltet.


Die "hl. Kreuzkirche" beherrscht nun das große Kreuz auf dem neuen Hochaltar (Oberammergauer Arbeit), daneben die Figur der schmerzhaften Muttergottes und des hl. Apostels Johannes (vom Bildhauer Neustifter, Eggenfelden). In den Wandflächen rechts neben dem Tabernakel sind die Reliefs der Kirchenpatrone, der Apostel Simon (mit Säge) und Judas Thaddäus (mit Keule) angebracht; als Gegenstück links die Apostel Petrus (mit Schlüsseln) und Paulus (mit Schwert). Ein Pelikan als Zeichen für das Opfer stellt die Verbindung zwischen Kreuz und Altartisch (bzw. Tabernakel) - Opfer am Kreuz - Opfer in der Eucharistie- her.


1939 wurden auch die alten Fresken im Presbyterium in mühevoller Arbeit freigelegt, besonders Jesus am Ölberg und die Kreuzigungsszene. An der Seitenwand ist ein pflügender Bauer zu sehen, von einem Heiligen beschützt. Um dem Hochaltar eine klare, einfache Rückwand zu schaffen wurde das rückwärtige Fenster mit Glasmalerei mit Platten verschlossen.
Auf der Südseite ließ Pfarrer Lacher auch eine neue Sakristei an die Kirche anbauen.


Die Epitaphe alter Gutsherren, die in der Seitenkapelle begraben sind, wurden an den Wänden sichtbar angebracht.


Auf dem Seitenaltar auf der Nordseite steht eine Madonna mit Kind im Strahlenkranz (1. Hälfte 16. Jh.), daneben der hl. Nikolaus (etwa 1500) und die hl. Elisabeth (2. Hälfte des 15. Jh.), beides Heilige, die die Herren des Deutsche Orden, des früheren Pfarrherrn in Gangkofen, sehr verehrt haben.


In der an der Südseite angebauten Kapelle steht ein spätgotischer Altarschrein (ca. 1500). Im dreiteiligen Mittelschrein befinden sich die Figuren von St. Leonhard, St. Christopherus und St. Stephanus. Die Innenseite der Flügel zeigt die Reliefs von St. Katharina und St. Dorothea. Neu ist die Statue des hl. Bruder Konrad (ebenfalls von Neustifter, Eggenfelden)


Im Presbyterium befinden sich noch kleinere Figuren: hl. Johannes der Täufer, hl. Magdalena, hl. Notburga, hl. Isidor; beim Beichtstuhl hl. Theresia und hl. Aloisius.


Der jetzige Volksaltar wurde samt Abmo aus den geschnitzten Teilen der früheren Kommunionbank gestaltet.


Die Orgel wurde 1992 - zusammen mit der Empore - gänzlich erneuert (Fa. Weise, Plattling).


Letzte Renovierungen:

1978 Kirchturmdach vollständig erneuert
1979-80 Renovierung Kirchturmfassade
1981 Kirchenraum erneuert
1984 Sanierung der Kirche außen
1994 Kirchendach (Langhaus) erneuert
1996-97 neue Friedhofsmauer.


(Quelle:: BGR Rudolf Salzer, Pfarrei Gangkofen)